Aus den BNN vom 4.8.2025 – von Ulrich Krawutschke

Felicitas Wrede und Alessio Fortune bei Schlossfestspielen gewürdigt

Es war ein Abend der Überraschungen für das Publikum der Aufführung „La Boheme“ der Ettlinger Schlossfestspiele am Samstagabend, vor allem aber für Felicitas Wrede, die Darstellerin der „Mimi“, und Alessio Fortune, den Darsteller des „Marcello“ im Stück: Die Freunde der Schlossfestspiele Ettlingen überreichten durch ihre stellvertretende Vorsitzende Frauke Offele den beiden in der Pause mittels großer Schecks den mit jeweils 1.020 Euro dotierten Förderpreis der „Freunde“ für herausragende Darsteller/innen.
Seit Jahren überreichen die „Freunde“ diesen Preis auf eine Anregung von Intendantin Solvejg Bauer hin. Bisher allerdings nur als Einzelpreis dotiert aus Erlösen der Freunde bei Veranstaltungen wie dem Theaterfest, aber auch aus Spenden.
Und eine großzügige Spende hat diesmal die doppelte Preisverleihung ermöglicht: Steffen Neumeister, Geschäftsführer der Stadtwerke Ettlingen (SWE), hatte spontan 600 Euro als Spende übergeben. Er wie auch die SWE insgesamt sind Mitglieder der „Freunde“ und er wolle mit der Spende, wie er bei der Übergabe sagte, „den besonderen Spirit der Festspiele unter Solvejg Bauer fördern“.
Als die Pause im Stück anstand, ging die Intendantin auf die Bühne und bat das Publikum wegen einer Überraschung noch etwas sitzen zu bleiben, was auch fast alle taten. Und auch das schon abgetretene Ensemble kam wieder auf die Bühne.
Frauke Offele würdigte die Oper „La Boheme“ als „düsteres Spiegelbild digitaler Vereinsamung“ und hob die Leistungen des Ensembles sowohl stimmlich als auch darstellerisch hervor. Die Festspiele seien „eine Talentschmiede für den künstlerischen Nachwuchs“. Und genau das wollen die „Freunde“ mit ihrem Preis fördern.
Die Auswahl der Preisträger hatte eine fünfköpfige Jury der „Freunde“ übernommen – „eine ganz und gar nicht einfache Aufgabe“, so Offele. Doch die Entscheidung für Felicitas Wrede und Alessio Fortune fiel dann einstimmig. „Mimi“ habe „mit ihrer brüchigen Zartheit und ihrem Singen in schwierigen Körperpositionen“ überzeugt, „Marcello“ habe durch „seine Wärme und gleichzeitig kernige Färbung der Stimme, die vom hohen Bariton bis zum tiefen Bass reicht“ überzeugt.
Als sie dann die Namen der beiden Preisträger nannte, war die Überraschung groß. „Nein, wir haben nichts davon gewusst und sind maßlos voll Freude“ betonen Wrede und Fortune auf Frage dieser Zeitung unisono und winken mit den überreichten Blumen ins Publikum, das ebenso wie die Opernkollegen vom Ensemble begeistert applaudiert, ehe von Offele und Neumeister die symbolischen Schecks überreicht werden. Offele wünschte den Preisträgern, wie den anderen im Ensemble auch, „einen reizvollen künstlerischen Weg und behalten sie Ettlingen in guter Erinnerung und kehren sie oft hierher zurück“.

Die beiden Preisträger Felicitas Wrede und Alessio Fortune mit Frauke Offele (rechts) und Steffen Neumeister (links) bei der Preisverleihung. Foto: Ulrich Krawutschke