Vorsitzender Patrick Ertel gibt sein Amt beim Ettlinger Verein ab, ihm folgt Alexander Litterst nach.

Ettlingen (red). Umfangreichen Veränderungen im Vorstand der Freunde der Schlossfestspiele Ettlingen stehen Konstanz im Handeln zugunsten der Festspiele gegenüber. Das hat sich am Montagabend bei der Mitgliederversammlung im Schlosshof gezeigt, zu der über 100 Mitglieder und Gäste gekommen waren. Vorsitzender Patrick Ertel dankte zu Beginn Intendantin Solvejg Bauer, dass sie die Versammlung im Schlosshof trotz der Proben für die gerade gestartete Festspielsaison ermöglicht hatte, wie der Verein in einer Presseerklärung mitteilte.

Vorsitzender Patrick Ertel würdigte auch die Mitbegründer der Schlossfestspiele vor 45 Jahren und den ersten Intendanten Kurt Müller-Graf. Ertel, der in der Versammlung seinen Vorsitz abgab, weil er sich beruflich nach Südbaden verändert hat, aber dem Verein die Treue halten wird, dankte dem gesamten Vorstandkollegium und der Leiterin der Geschäftsstelle der „Freunde“, Sandra Stebner, für die „immer gute und harmonische Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren“. Ertel betonte, dass die Festspiele von den „Freunden“ auch 2024 wieder mit 7.000 Euro, davon 5.000 für die Hauptstücke und 2.000 für das Kinderstück, unterstützt werden.

Scheckübergabe der Freunde der Schlossfestspiele für die Spielzeit 2024: Patrick Ertel, Alexander Litterst, Solvejg Bauer, Brigitte Ochlich, Frauke Offele und Philipp Faltermeier freuen sich über den Erfolg des Vereins. Foto: Ulrich Krawutschke

Weil die Oper „Der Barbier von Sevilla“ auf 2025 verschoben wurde, gibt es im laufenden Jahr keinen Förderpreis für Nachwuchskünstler, der aus Spenden der Mitglieder geförderte Preis, den eine Jury aus spendenden Mitgliedern vergibt, bleibe aber bestehen. Alternativ werden bei einer Vorstellung der Musical-Gala am 9. oder 11. August, bei der Preisträger vergangener Jahre auftreten und deren durch den Preis maßgeblich geförderten Karrieren vorgestellt werden, die Spender von 2023 eingeladen. Derzeit, so Ertel, verfüge der Verein über 638 Mitglieder, sei also wieder etwas gewachsen, strebe aber weiterhin 700 Mitglieder an. Dafür wurde kräftig geworben, auch kürzlich beim Theaterfest.

Der scheidende Schatzmeister Wilhelm Brisach legte einen positiven Kassenbericht vor, der ein derzeitiges Vereinsguthaben von rund 13.500 Euro aufweist. Das sind bedingt durch die Kosten für den neuen Flyer der „Freunde“ rund 4.000 Euro weniger als 2023. Neben Patrick Ertel und Wilhelm Brisach, der seit Gründung des Vereins 1983 Kassier war, stellte auch Bernd Reinegger sein Amt der Öffentlichkeitsarbeit aus persönlichen Gründen zur Verfügung.

Neuer Vorsitzender ist der Regionaldirektor der Sparkasse in Ettlingen, Alexander Litterst, neuer Kassier ist der Ettlinger Filialleiter der Sparkasse, Philipp Faltermeier, und künftig zuständig für Öffentlichkeitsarbeit ist die pensionierte Lehrerin Brigitte Ochlich. Sie wurden wie auch die wiedergewählten Vorstandsmitglieder Frauke Offele und Christel Dufner als stellvertretende Vorsitzenden, Peter Reuter und Günter Straub als Kassenprüfer und Ulrich Krawutschke als Schriftführer einstimmig wiedergewählt. Der neue Vorsitzende Alexander Litterst übernahm die Verabschiedung der Scheidenden, für die es – wie auch für weitere Helfer des Vereins – Blumen und Geschenke gab.

Intendantin Solvejg Bauer betonte ihre Freude über die weitere Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis und sagte, dass es nach dem Finanzdesaster 2023 „für‘s laufende Jahr gut aussieht“. Der Zuschauerrekord von 55.000 im vergangenen Jahr sei für 2024 nach dem Vorverkauf schon erreicht. Die kulturelle Landschaft sei im Wandel, sagte Bauer, hob aber hervor, dass Deutschland weltweit die höchste Theaterdichte habe. Dass das auch für Ettlingen weiterhin Bedeutung habe, sei vor allem auch der Förderung durch die Freunde der Schlossfestspiele zu verdanken.

Bauer stellte den Spielplan 2024 vor und warb für das Familienstück „Aladin“, in dem es „auch für Erwachsene viel zu entdecken gibt“. Einen Einblick ins Musical „Evita“ mit dem Bürgerchor gaben dann auf der Schlosshofbühne am Klavier Bernard Bagger und die Sänger Yannic Blauert, Sascha Stead und Thijs Kobes. Sie wurden von den „Freunden“ mit viel Beifall bedacht.